Thursday, June 18, 2009

Praktikum: Zweite Woche...

Mittlerweile bin ich in der 2ten Woche angekommen und langsam spielt sich alles ein. Nur vor den 4 Telefonen an der Rezeption hab ich noch Angst. Wenn die alle auf einmal klingeln und ich mir 50 Verbindungsnummern merken muss, bricht mir der Schweiß auf der Stirn aus...

Heute kam eine ziemlich bekloppte Frau mit ihrer Tochter und ihrem Mann rein. Das Maedchen feiert demnaechst ihre Bat Mitzvah und ihre Mutter ist deswegen total mit den Nerven am Ende. Waehrend die Tochter nur gelangweilt auf ihrem Stuhl saß und mit ihrem Handy beschaeftigt war, schrie die Alte meine Kollegin an, weil die urspruengliche Tischaufteilung der Feier etwas vom Plan abwich. Statt vier großen Tischen sollten aus raeumlichen Gruenden nun fuenf kleinere her, was fuer sie unverstaendlicherweise absolut nicht ging. Wir mussten sie tatsaechlich beruhigen und auf sie einreden, dass sie sich wieder faengt! Waehrend meine Mentorin also kurz den Raum verließ, um etwas auszudrucken, fing die Frau an, ihren armen Mann zu attackieren, weil der sie nicht genuegend unterstuetzt hat. Der wiederum kann sich gar nicht oft genug bei mir fuer das Verhalten seiner Frau entschuldigen. Ich saß da also ganz kruemelig in meiner Ecke, bemueht woanders hinzugucken und so zu tun, als spreche ich ihre Sprache gar nicht. Peinlich!! Das gehoert natuerlich zum Beruf dazu. Vor allem die Muetter scheinen bei Festivitaeten, die ihre Toechter betreffen (Hochzeiten, Bat Mitzvahs, Sweet 16...), komplett einen an der Klatsche zu haben und entwickeln einen richtigen Tunnelblick, wenn es um Banalitaeten wie Tischdeko und Schleifen geht. Man kann dann foermlich beobachten wie ihnen Hoerner und Krallen wachsen... [Anmerkung der Redaktion: Danke Mama, dass du keine durchgeknallte Furie bist und mir eine froehliche Kindheit ohne rosa Glitzerschleifen ermoeglicht hast!]

Naja, ansonsten bin ich jetzt etwas besser mit den ganzen Software-Programmen vertraut, was mich gluecklich macht, denn mit denen werde ich spaeter ja selbst mal arbeiten. Meine uebrigen Aufgaben bestehen darin, meiner Kollegin bei so schwierigen Alltagsdingen wie "Was ist 9x3?" oder "Wie buchstabiert man 'hearing-impaired'?" unter die Arme zu greifen. Mach ich doch gerne! ;-)

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